Weidemanagement – Saatgut und Dünger für Pferdeweiden

Pferdeweide bewirtschaften

Endlich steht wieder der Frühling vor der Tür. Die Temperaturen werden wärmer, die Tage länger und das Gras fängt an zu wachsen. Genau die richtige Zeit, um die Weiden für deine Pferde vorzubereiten.

Pferde haben von allen Nutztieren den größten Bewegungsdrang. Aus diesem Grund muss eine Pferdekoppel im Gegensatz zu einer normalen Wiese ganz anderen Anforderungen gerecht werden. Die Pferdekoppel ist Lebensraum, Spielwiese und zugleich auch Futterlieferant für die Pferde. Die Grasnarbe muss aus diesem Grund dicht, scherfest, tragfähig, elastisch sein und natürlich auch eine immer wieder nachwachsende Futterquelle. Diese Anforderungen und die Tatsache, dass auch Pferdekot regelmäßig auf der Wiese liegt macht das Weidemanagement zu einer besonderen Herausforderung. Erschwerend kommt hinzu, dass das Jahr 2018 ein sehr trockenes Jahr war und kaum mehr war auf den Wiesen Gras nachgewachsen ist.

Folgende Punkte sollten grundsätzlich beachtet werden.

Kein Koppelgang auf nassen Weiden, damit die Narbenverletzung vermieden wird. Durch diese Schäden entsteht die Gefahr der Verunkrautung.

Weideruhezeiten beachten. Soweit es möglich ist, immer wieder Koppeln wechseln, damit die andere Weide Ruhe bekommt und nachwachsen kann.

Wenn auch Heu auf der Koppel gewonnen wird, sollte die die richtige Schnitthöhe (6-7 cm) gewählt werden. Ganz wichtig ist auch, dass die Schnitt- und Weidenutzung wechselt. Wenn immer ein später Schnitt auf der Koppel durchgeführt wird, verstärkt dies die Obergräser und die Narbendichte geht zurück. So entstehen lückigere Bestände.

Es gibt eine empfohlene Faustregel. Pro Pferd und Weidetag mindestens 1 Ar!

Bedingt durch die hohen Ansprüche und die große Belastung von Pferdekoppeln sind Über – und Nachsaaten als regelmäßige Maßnahme im Frühjahr/Herbst- Weidemanagement fest im einzuplanen.

Was ist zu beachten bei  Über-und Nachsaaten?

Die Übersaat verbessert das Grünland und schützt die Wiese vor Narbenlücken.

Entstandene Lücken können so schnell und einfach wieder geschlossen werden.

Nachsähen kann man von März bis September. Wichtig ist hier, dass das Saatgut Feuchtigkeit, Licht und Luft benötigt.

Nach dem Ausbringen sollte die Fläche gewalzt werden – quer zur Saatrichtung.

Unmittelbar danach braucht die Koppel erst mal Ruhe und sollte nicht als Weide genutzt werden.

TIPPS ZUM RICHTIGEN WEIDEMANAGEMENT:

Nach dem sehr trockenen Jahr 2018 ist es umso wichtiges, dass die Koppeln im Frühjahr richtige gepflegt und gedüngt/nachgesät werden.

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass vor allen Maßnahmen die Koppeln frei von Pferdeäpfeln sein sollten. Bitte diese nicht verteilen, dadurch entstehen Geilstellen und die Gefahr der Ausbreitung von Weideparasiten steigt.

Wichtig für die Erhaltung der Qualität: die Düngung der Pferdeweide 

Eine ausgewogene Düngung ist wichtig, damit die Pferde mit allen lebensnotwendigen Mineralien und Spurenelementen versorgt sind. Eine einseitige Düngung verändert die Zusammensetzung bis zur Gesundheitsschädlichkeit des Futters.

Genauso wie eine Überdüngung ist der Verzicht auf eine Düngung ebenfalls nicht anzuraten. Dies erzeugt langfristig keine „natürlichen“ Weideflächen für Pferde, sondern nur ungepflegten Unkrautwuchs mit für die Fütterung von Pferden nicht geeigneten Pflanzen.

Und wie jedes Jahr stellt sich dann die Frage: Muss ich die Pferdeweide düngen und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Wissenswertes zum Thema „Pferdeweide düngen“

Warum ist Düngen notwendig?

Pferdeweiden sollten regelmäßig gedüngt werden. Denn nur auf gesunden Koppeln wächst gesundes Gras. Dünger gibt Nährstoffe an den Boden zurück die durch das Beweiden oder die Gewinnung von Heu entzogen werden. Pferde brauchen diese Nährstoffe aus dem Boden für eine gesunde Fütterung. Eine „Rückgabe“ der Nährstoffe mittels Pferdeweidendünger ist somit unerlässlich. Ungedüngte Weiden verarmen mit der Zeit und können nicht nur kein wertvolles Grundfutter mehr liefern, sondern derart „gestresstes“ Gras kann sich nicht im Boden verwurzeln und lagert zu viele ungewünschte Stoffe wie z.B. Fructane ein.

Wie dünge ich richtig?

Für eine optimale, bedarfsgerechte Düngung sind folgende Punkte zu beachten:

  • Entscheiden Sie, wie die Fläche genutzt werden soll (Weide oder Heuwiese? Wie viele Pferde nutzen die Weide?)
  • Jetzt kann der genaue Dünger-Bedarf ermittelt werden. Greifen Sie hierbei gerne auf unsere Hilfe und Unterstützung zurück!
  • Bestellen sie den geeigneten Pferdedünger.
  • Schleppen Sie die Wiese mit einer Wiesenschleppe ab
  • Düngen Sie die Wiese wie empfohlen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wichtig ist es, den Richtigen Zeitpunkt zu finden. Die Bodentemperatur sollte mind. 10° Grad betragen. Organisch-Mineralische Dünger oder Biodünger wirken nicht kurz und schnell wie normale Kunstdünger sondern haben eine Wirkungszeit von 2-3 Monaten.

Ein ganz wichtiger Hinweis! Warten Sie generell 4-7 Tage, bevor Sie Ihre Pferde wieder auf die gedüngte Fläche lassen, wenn Sie mit BIO oder Organisch-Mineralischen Dünger arbeiten. Bei normalem Kunstdünger beträgt die Wartezeit ca. 28 Tage.

März • Sobald Boden trocken und frostfrei ist: Schleppen/Striegeln/Walzen

März • Düngen 

März bis Mai • Bei Bedarf Nach- oder Neuansaat.

April • Je nach Witterung: Pferde anweiden Weidesaison • Weide abäppeln • Kontrolle auf Giftpflanzen (entfernen) • Nach Koppelumtrieb nachmähen • Bei Bedarf Übersaat, Nachsaat •

Oktober/November • Nach Weideabtrieb: erneute Düngung